Arbeit, Migration, Geschichte(n) – ‹Swiss Made› ist ohne die Arbeit von Migrant*innen undenkbar. Ihre Geschichten sind Schweizer Geschichte.
Die Schweiz ist seit 1888 ein Einwanderungsland. Es ist das Jahr, in welchem erstmals mehr Menschen in die Schweiz ein- als auswandern. In engem Zusammenhang mit dieser Entwicklung steht der wirtschaftliche Aufschwung des Landes. Das Museum Schaffen geht mit der Sonderausstellung «Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n)» am Beispiel von Winterthur der Verbindung von Arbeit und Migration nach.
Heute hat in der ehemaligen Industriestadt beinahe die Hälfte der Bewohner*innen einen ‹Migrationshintergrund› und über einen Viertel keinen Schweizer Pass. Zugewanderte finden in allen Wirtschaftssektoren Arbeit, doch ihre Voraussetzungen und Möglichkeiten könnten unterschiedlicher nicht sein. Zudem sind viele dieser Lebensrealitäten in der Öffentlichkeit nach wie vor unsichtbar. Wer sind diese Menschen, die mit ihrer Arbeit, die Gesellschaft tagtäglich mittragen? Was sind ihre Geschichten? Welche Chancen und Herausforderungen stellen sich ihnen?
Die Ausstellung versteht sich als Anstoss, das lückenhafte Bild der Winterthurer Migrationsgeschichte(n) durch persönliche Gespräche und historische Spurensuche zu ergänzen. Dabei zeigt «Reality Check!» auf, dass Winterthur und seine Arbeitswelt nicht existieren würden ohne Migration – damals wie heute.
Das Ausstellungsprojekt erfolgt mit Unterstützung einer Reflexionsgruppe, die sich aus sechs Winterthurer «Alltagsexpert*innen zu Migration» (Selbstbezeichnung) zusammensetzt. Seit Frühjahr 2023 begleitet die Gruppe den Ausstellungsprozess, bringt ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein und formt so den Rahmen der Ausstellung mit. Ausstellungssprache ist Deutsch. Mehrsprachiges Begleitmaterial vor Ort.
IMPRESSUM
Kuration: Wanda Seiler, Jose Cáceres. In Begleitung: Milad Ahmadvand, Sarah Akanji, Branka Kupresak, Thi My Lien Nguyen, Eleonora Stassi, Andrea Tiziani. Zeitzeug*innen: Abimbola Akanji, Claude Ballot, Luigi Fucentese, Triantafyllia Liana Konstantinidou, Ivana Ivanović, María Mendoza, Adriana Santos, Ercan Toraman. Szenografie: Studio Speck, Grafik: Büro Fax. Lektorat: Anne-Marie Weder, Vicky Kiefer. Ausstellungsprogramm: Wanda Seiler, Anja Huber
Das Museum Schaffen wird während der Ausstellungszeit zu einem Forum für Migrationsgeschichte(n) mit verschiedenen Begegnungsmöglichkeiten, Veranstaltungen und Workshops. Sei auch du mit dabei!
Der öffentliche dialogische Rundgang mit dem Ausstellungsteam ist jeweils jeden 1. Do im Monat von 18–19 Uhr. (im Eintrittspreis inbegriffen, ohne Anmeldung). Private Führungen und Workshops auf Anfrage.